DIE MUSIK SÜDOSTASIENS:                                                                                                                                                                                                             www.musikausasien.de

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Die Instrumente
Die Zither Qin oder GuQin
"Zu Urzeiten schuf der mythische Herrscher Fuxi die Qin,

Um damit vor Falschheit und Niedertracht zu bewahren,

Um den Ausschweifungen und Leidenschaften vorzubeugen,
Um den Menschen zu kultivieren,
Seinen Verstand zu bilden,

Daß er zurückkehre zu dem,
was seiner wahren Natur entspricht.”

(Aus dem “Qincao”Katalog der Qin-Stücke, 3.Jhdt n. Chr.)
Zitiert aus: 
Manfred Dahmer: “Qin, die klassische chinesiche Griffbrettzither”

Betrachtet man diese “Wunderwirkungen” die der Qin zugeschrieben werden, wird schnell deutlich, daß mit dem Spiel
dieses Instruments weitaus mehr verknüpft wird als die erklingende Musik: Vom Spieler fordert sie Konzentration und
Disziplin, vom Zuhörer die Fähigkeit zur Kontemplation, von beiden geistige und musikalische Reife.
Trotz dieser elitären
Verknüpfung hat die Qin bis heute “überlebt”, und seit über zweitausend Jahren findet die Musik der Qin Lob und
Anerkennung in Lyrik und Prosa.  

Die chinesische Wölbbrettzither Guqin ist eines der ältesten weltweit noch aktiv genutzten Musikinstrumente (das “Gu” im Namen “GuQin”  bedeutet unter anderem auch “alt” oder "antik".) Sie ist wie kaum ein anderes Instrument dazu geeignet, die Grundlagen der chinesischen Musik hörbar zu machen. Dieses Instrument galt lange Zeit als das Instrument der geistigen Elite des Landes, und heute wird es nicht nur in China immer beliebter. Das Spiel der Guqin erfordert jedoch viel Übung und bleibt so für jeden Spieler eine Herausforderung...




Die sieben Saiten aus Seide der Qin sind pentatonisch gestimmt:

 C - D - F - G - A - c - d

(Oder entspr. Stimmungen auf F, G, und B)

Jeder Ton (und somit jede angeschlagene Saite) kann als Grundton einer eigenen Tonleiter dienen. Jede Saite kann auf drei Arten angeschlagen werden: Als leere Saite (Töne der Erde), als abgegriffene Saite (Töne des Menschen) und als Flageolet-Ton (Töne des Himmels).
In einem Qin-Stück erklingt normalerweise zuerst ein Ton der Erde, also eine leere Saite, die sich durch den Eingriff des Menschen im weiteren Verlauf in den "Himmel" erhebt. Diese musikalische Bildhaftigkeit verdeutlicht auch metaphorisch die Stellung des Menschen als Bindeglied zwischen Himmel und Erde in der antiken chinesischen Philosophie.
Die 13 aus Perlmutt bestehenden Griffmarken bezeichnen die Stelle an der eine Saite im richtigen Verhältnis verkürzt wird, um einen Oberton zu erzeugen. Die Griffmarken sind ebenso wie die Saiten numeriert. Diese Bezifferung diente der Notation, einer eigenen Tabulatur. Die frühesten Notationen sind über 1700 Jahre alt, und damit ist die Qin eines der ersten notierten Instrumente der Musikgeschichte.
Die Qin ist eines der wenigen reinen Soloinstrumente Südostasiens. Der leise, intime Klang war nie für Ensembles vorgesehen und hätte dort auch zu wenig Durchsetzungskraft, die Qin diente also weniger zum Konzertvortrag als vielmehr der Selbstdisziplinierung des Spielers.
Alle Teile der Qin haben eigene Bezeichnungen, die mit positiven mythologischen Wesen wie dem Drachen oder dem Phoenix verbunden werden. Jedes Instrument wird als Individuum betrachtet und trägt einen Eigennamen (wie z. B. “Singende Jade” oder “Harmonie der Wolken”), der auf der Unterseite eingraviert wird. Das Alter einer Qin bestimmt man, indem man die Form der Risse im Lack untersucht. Je älter ein Instrument ist, um so mehr wird es geschätzt. Die Qin wird aus dem Holz des Wuton-Baumes hergestellt, die geschwungene Decke steht für den Himmel, der gerade Boden für die Erde und symbolisiert so die bereits angesprochene Harmonie zwischen beiden.

Bilder (Anklicken zum Vergrößern):

              

Weitere Informationen:
o Bücher über die Qin gibt es bisher leider nur wenige, so zum Beispiel:
   - Ingo Stoevesandt:
Buch "QIN - Notation und Spiel"
   - 
Manfred Dahmers BuchQin” und
   -  Dorothee Schaab-Hankes BuchIllustrierte Fingergriffe aus einem Qin-Handbuch des 15. Jahrhunderts
o Einen etwas umfangreicheren Artikel (PDF, erscheint bald als Buch) von Dorothee Schaab-Hanke finden Sie hier
o Audiobeispiele und Qin Künstler aus aller Welt finden und hören Sie auf meiner Myspaceseite
o Eine Vielzahl weiterer Informationen findet man auch auf meinen  englischen Seiten

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