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Die
Instrumente
Die
Laute PiPa
Die
Laute PiPa
hat eine
interessante Entstehungsgeschichte: Der Name steht wahrscheinlich
für die zwei verschiedenen Anschlagsarten "tan" und "tiao",
die
für diese und andere Lautenarten in China gelten. Unter dem
Namen
"Pipa" wurden zuerst drei verschiedene Instrumente zusammengefasst, die
über die Seidenstrasse nach China einwanderten.
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Erste
Erwähnung findet die PiPa
um 220 v.Chr, doch ähnliche Instrumente dürften
bereits weit
vorher bekannt gewesen sein. Chrakteristisch ist der
birnenförmige
Korpus, der sich jedoch erst später aus einem kreisrunden
Koprus
(wie z.B. bei der heute noch genutzten Ruan oder der YueQin)
entwickelte und
ähnliche Instrumente in Japan und Vietnam beeinflusste. Der Korpus der PiPa
besteht aus einen durchgehenden Stück Mahagoni oder Rosenholz,
obwohl auch PiPas
aus minderwertigerem Holz in Umlauf sind (Stichwort Ebay).
Die
antike Version hatte
fünf oder vier Saiten, heute sind es fast immer
vier Saiten,
die
heutige, unter Spielern vereinbarte und gebräuchliche
Stimmung ist A-D-E-A.
Diese Stimmung ist ungewöhnlich: Charakteristisch ist der
Sekundschritt in der Mitte der auch die für die PiPa typischen
Akkorde erzeugt.
Die Aufteilung des Griffbretts in die schwarz gefärbten
pyramidenförmigen Einkerbungen xiang,
die den ursprünglichen (antiken) Tonumfang markieren, sind
nicht
nur durch die Bauart von den nachträglich
hinzugefügten 24
Holzstegen zu unterscheiden:
Früher
hielt man die PiPa
beim Spiel
wie eine Gitarre, heute hält man sie
aufrecht, die rechte Hand zupft mit künstlich
verlängerten
Fingernägeln oder Aufsätzen die Saiten,
während die
linke Hand auf den
insgesamt 24 Bünden einen Ton abgreift.
Dabei liegen die xiang ausserhalb der Sichtweite der
Ausführenden,
da der Kopf der Pipa parallel zum Kopf des Spielers zum Puplikum zeigt.
Die
xiang werden
dennoch r zur Veränderung des Tones genutzt, sei es
um den
angezupften Ton stark zu vibrieren, zu glissandieren oder
nachträglich die Intonation zu ändern. Die Verzierung
des
Tones steht u.a. im Zentrum der klassischen Pipamusik.
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Die
klassische Musik der
Pipa eignet sich hervorragend, um europäisch
"geprägte" Ohren
auf chinesische Musik einzustimmen:
Die
traditionellen
Sammlungen der Musikstücke (z.B. die
Sammlung der Gebrüder Hua aus dem Jahr 1819) reichen
weit in
die
Geschichte der Solo- und Instrumentalmusik Chinas zurück und
geben
Aufschluss über Kompositionsprinzipien, die durch ihre (nicht
programmatische) Titel und die Verwendung modaler Sequenzen und
Motiventwicklungen an den Formelreichtum der
europäischen
Barockmusik erinnert.
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Wobei
die bildhaften Titel auch zur Einteilung in die musikalische
Kategorie einer Sammlung dienten ("wen" (friedlich) und "wu"
(kriegerisch), "xiban" (westlich) und "ba ban" (acht Takte), usf) und
nicht nur als bildhafte Stütze für den
Zuhörer gedacht
waren.
Als herausragendes Soloinstrument hat sich auf der Pipa schon bald eine
virtuose Fingertechnik entwickelt, die sich heute durch
präzise
Tonwiederholungen in hohem Tempo ("lun", das Fingerrad) und starke
Ornamentation der Kernmelodien ausdrückt.
Der
interpretatorischen
Freiheit sind nur durch die musikalische Keimzelle der Kernmelodie
Grenzen gesetzt, und so klingt ein traditionelles Stück bei
jedem
Spieler anders.
Heute ist die Pipa eines der
beliebtesten Instrument in China und kommt auch im
Ensemble und in Orchestern zum Einsatz.
Meine
eigenen
Erfahrungen beim Spiel habe ich in einem
englischen Artikel hier zusammengefaßt.
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Gute
Artikel mit Klangbeispielen, Videos und weiteren Links finden Sie hier und hier.
Eine
Grifftabelle für
die
gängigsten Akkorde auf der PiPa
finden Sie hier.
Bitte
besuchen Sie auch
meine Videoliste auf "Youtube" - dort
finden Sie hunderte
Videos mit chinesischen Instrumenten....
Bitte
schauen Sie auch auf meine englischen Seiten, dort finden Sie noch mehr
Links und
Informationen.
Bilder (Anklicken zum
Vergrößern):
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