Das
"wandernde" Museum:
Meine
Sammlung südostasiatischer und anderer Musikinstrumente
CHORDOPHONE
Sonstige Saiteninstrumente:
(Bilder
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Die Knickhalslaute "Oud"
aus Marokko ist der Namensgeber unserer Europäischen Lauten.
Aus dem arabischen
"al oud" (="das Holz") wurde auf Französisch "la oud" und
daraus schließlich die "Laute".
Tatsächlich sehen viele Instrumente aus dem Barock und der
Renessaince dem "Oud" sehr ähnlich.
Es gibt Türkische Versionen mit 10 Saiten und Arabische
Versionen mit 11 Saiten.
Bis auf die erste Bass-Saite sind alle Saiten chörisch also
doppelt gesetzt.
Auf dem bundlosen kurzen Hals kann man sehr gut sliden, was typisch
für das Spiel des Oud ist.
Angeschlagen werden die Töne mit einem aus einer Vogelfeder
gefertigtem, langen Plektrum. |
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Die Langhalslaute "Saz"
aus der Türkei gibt es in verschiedenen
Größen, z.B. mit kürzerem Hals ("Baglama") oder mit
unterschiedlicher Saitenanzahl. Auch hier sind oft bis auf
eine Bass-Saite alle Saiten chorisch gesetzt.
Ebenso wie der "Oud" wird sie heute oft elektronisch verstärkt
um sich besser durchsetzen zu können.
Eine Besonderheit ist die Möglichkeit durch Verschieben der
Bundringe aus Gummi, Viertelton oder sogar Achteltonabstände
auf
dem langen Hals zu greifen. |
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Stabzithern wie die hier abgebildete "Valiha"
aus Madagskar gibt es inzwischen auf der ganzen Welt.
Ursprünglich in Asien entwickelt, sind diese Instrumente
über die Seidenstrasse bis nach Afrika gewandert.
Über einem runden Zentralkörper (meist aus Bambus)
spannen
sich bis zu 21 Stahlsaiten, die durch kleine Korkplättchen
unterlegt, die verschoben werden können um das Instrument fein
zu
stimmen.
In Madagaskar gibt es die Valiha in verschiedenen
Größen und Stimmungen. |
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Auch Mundbögen
wie der hier gezeigte aus Borneo gibt es weltweit.
Eigentlich handelt es sich um die Grundidee hinter jedem
Saiteninstrument:
Als Jäger mit Pfeil und Bogen gejagt hatten, hörten
sie beim Loslassen der gespannten Sehne einen Ton.
Da dieser Ton jedoch nicht laut genug ist, braucht es Resonanz, und
hier kommt deie Mundhöhle des Spielers zum Einsatz, denn
während man sich den Holzrahmen vor die geöffnete
Mundhöhle hält, schlägt man mit kleinen Stab
auf die
gespannte Saite und verstärkt so den gespielten Ton.
Nach diesem Prinzip funktioniert zum Beispiel auch das
bekannte "Berimbao"
aus Brasilien, dort wird jedoch der Ton durch eine am Stab angebrachte
Kürbis-Kalebasse erzeugt. |
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Das "Berimbao"
aus Brasilien ist ein Monochord das bei der Kampfsportart "Capoeira"
gespielt wird. Dabei wird die Saite mit einem Stock angeschlagen
und in der Tonhöhe durch eine Metallscheibe oder einen Stein
verändert. Der Resonanzkörper "Cabasa" everändert
ebenfalls den Ton, indem der Spieler sie auf den Bauch setzt oder
abhebt. Dieses Monochord gibt es in drei verschiedenen
Größen und Tonhöhen. |
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Das "Streichspalter"aus
Deutschland ist eine Weiterentwicklung des
mittelalterlichen"Scheitholtz", hier handelt es sich um die
Tenorversion. Die mit einem Bogen engestrichenen Saiten
ermöglichen nur kurze Töne. dafür aber 31 chromatische
Töne über einen Tonraum von 2.5 Oktaven. |
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Die "Lyra", "Lyre"oder
auch "Leier" ist eines der ältesten Instrumente der Welt und kann
bis in die Antike zurück verfolgt werden. Diese kleine Handharfe
hat 19 diatonische Töne über einen Tonraum von 2.5
Oktaven und existiert weltweit in unterschiedlichen Größen
und Stimmungen. |
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Das "Dulcimer" kennen
wir vor allem als mit Hämmern angeschlagenes Hackbrett (also als
Zither), hier ist es jedoch ein "Apalachian" oder "Mountain Dulcimer".
Diese Form einer auf dem Boden oder einem Tisch gespielten Bodenzither
wird wie eine Gitarre gespielt, hat 4 Saiten und einen Tonumfang von ca
3 Oktaven. |
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Das "Bulbur
Tarang"
ist eine kleine Kastenzither aus Indien. Im Prinzip wie eine
viersaitige Gitarre aufgebaut findet man in dem leicht zu
transportierenden Kasten anstelle von Bünden eine Tastatur,
die an
eine alte Schreibamschine erinnert. Gestimmt wird am Ende durch das
gleichzeitig als Stimmschlüssel dienende Metallplektrum.
Da der Druck der Tastatur auf die Saiten nicht
gleichmäßi
erfolgt ist das Resultat der dadurch abgegriffenen Töne oft
schauerlich. Daher bietet es sich eher an, einzelne Saiten anzuspielen
als alle vier auf einmal. |
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Die "Kantele"
ist eigentlich eine Zither aus Finnland.
Hier sehen wir jedoch ein kleineres Modell, das hauptsächlich
für den Musikunterricht mit Kindern gedacht ist. |
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Wer glaubt, die "Ukulele"
sei eine kleine Gitarre, der irrt sich gewaltig. Der Ursprung dieses
der Gitarre auf den ersten Blick ähnlichen Instruments ist
unklar
und Grundlage vieler Legenden.
Die vier Saiten werden anders als bei der Gitarre gestimmt,
oft
ist die unterste Saite höher als die drei anderen (meist
oktaviert) und gibt so der Ukulele ihren unevrwechselbaren Klang.
Vor allem in Südamerika gibt es äußerst
virtuose Spieler für dieses Instrument! |
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Auch die "Mandoline"
ist keine kleine Gitarre, sondern ein eigenständiges
Saiteninstrument mit einer langen Geschichte. Seit dem 17.
Jahrhundert gibt es zwei Bauformen, eine bauchige und eine flache Form
die der Zisther ähnelt. Die vier Saiten sind chörig
also
paarweise besetzt und im Quintenabstand gestimmt.
Sie wird heute noch gerne gespielt, vor allem im "Bluegrass" Musikstil.
Manche spielen sie mit einem Federplektrum, andere zupfen oder schlagen
mit der Hand.
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Das "Tianhou"ist
eine Art Zither aus Schilfrohr und stammt aus Mali und Burkina Faso.
Das Volk der Bwaba nutzt es zur Begleitung von Gesang und zum
solistischen Spiel. Die herausgearbeiteten "Saiten" sind in der Mitte
verdickt und können durch Verschieben der Ummantelung sogar
gestimmt werden. Gezupft wird mit den Daumen, die Saiten sind paarig im
Oktavabstand angeordnet. |
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