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Die
Instrumente
Die Bogenharfe "saung gauk"
Kapitel 01: Einführung und Geschichte Die Bogenharfe saung (manchmal auch "saung gauk") ist ein interessantes Instrument, da es zugleich im Zentrum der modalen Kammermusik Burmas und im Fokus interessierter Musikwissenschaftler steht. Tempelbilder in Pagan zeigen zwar ein etwas reduziertes Modell mit sieben Saiten, doch auch in Kambodscha (Angkor Wat) und im antiken Mesopotamien finden sich analoge Modelle. Es wurde versucht, die Herkunft dieses Instruments über alte Handelsrouten zwischen Indien und China zu erklären, welche durch den Norden Burmas führen. Unterstütz wird diese Annahme durch die Auflistung der Harfe beim Besuch der Mon und Pyu am chinesischen Hof im Jahre 802. Interessant ist hier vor allem der Artikel von Judith Becker in dem sie versucht, den möglichen Ursprung des Instruments von Mesopotamien über Indien nach Myanmar zu verfolgen. Leider werden in dem Artikel die Instrumente der ethnischen Minderheiten nicht berücksichtigt, wobei gerade in Myanmar interessante Derivate der Instrumente auftauchen, so zum Beispiel eine mi gyaun genannte Zither die in Form eines Krokodils geschnitzt wurde. Kapitel 02: Stimmung und Spielweise Obwohl die Bogenharfe nur mit Daumen und Zeigefinger gespielt wird, ist das zweistimmige Spiel der Harfe nicht einfach zu lernen. Im Vordergrund der Musik steht die reichhaltige Phrasierung der Melodien und die verschiedenen Spieltechniken. Die Saiten werden aus einfachem Garn hergestellt, das mehrfach gewickelt und verdreht wird. In diesem Video (englisch) sieht man, wie man solche Saiten selber herstellt und an der Harfe anbringt. Die meisten Harfen verfügen heute über Stimmwirbel wie an einer Gitarre, doch manche alten Modelle werden noch über die um den Hals gewickelten Kordeln gestimmt. Letzteres erfordert viel Übung und läßt sich aus dem folgenden Video erahnen: Stimmung der Harfe Es gibt eine Viehlzahl an verschiedenen Stimmungen für die Harfe, von denen fast alle modal eingesetzt werden. Daher ist die Musik der Bogenharfe auch eines der wenigen Beispiel für modale Musik in Südostasien. Allerdings werden viele der traditionellen Stimmungen heute nicht mehr genutzt, da die junge Generation der Spieler in Myanmar längst an die westliche Diatonik gewöhnt ist und es verlernt hat, die Vierteltonschritte der alten Skalen korrekt einzustellen. Hier findet man eine Übersicht der heute gängigen Stimmungen: Skalen und Stimmungen Beim Spiel der Harfe sitzt der Spieler mit gekreuzten Beinen auf den Boden, die Harfe auf dem linken Knie, mit dem Bogen nach rechts vorne. Zeigefinger und Daumen der rechten Hand zupfen die Saiten, während der Daumen der linken Hand die Saite dämpft oder die Tonhöhe verändert. Am besten lernt man das Spiel der Harfe bei einem Lehrer, denn im Selbststudium sind die Besonderheiten nur schwer zu lernen, wie zum Beispiel die korrekte Haltung der Spielfinger (Video), deren gleichzietigen Einsatz (Video), die typischen Vorhalte (Video) und wie sie melodisch eingesetzt werden (Video), oder auch die sehr wichtigen Stoptechniken (Video). Im folgenden Kapitel finden sich dennoch Noten und Videos für einige Beispiele, die zum Teil auch für Anfänger geeignet sind: Kapitel 03: Videos und Notenbeispiele Hier findet man einige Beispiele für traditionelle Harfenstücke, die zum Teil auch für Änfänger geeignet sind. Die Noten ("score") habe ich als PDF gespeichert, und bei Youtube die entsprechenden Videos, in denen uns mein Harfenlehrer U Phone Myint diese Stücke vorspielt: 01: "Si Ne War" video 02: "Mya Man Gi Ri" video 03: "Sein Htwe Kyaw Nyung" video 04: "Lu Ma Hnaw" video 05: "The whole midnight" video 06: "Way Bar Ge Ri" video 07: "Taw Hnit Taung Swe" video 08: "Tei Dar - Tei Dar" video 09: "Tha Yar - Tha Yar" video 10: "Thi Dar - Thi Dar" video 11: "Waiza Yandar" video Die Notenbeispiele finden Sie hier Bilder: (Anklicken zum Vergrößern) <- Zurück zur Übersicht |